Pluto ist kein Planet mehr

Die Teilnehmer der IAU haben sich geeinigt, Planeten in Zukunft wie folgt zu definieren:

1. Planeten sind Himmelskörper, die einen Stern umkreisen.
2. Planeten haben eine annähernd runde Form.
3. Planeten "säubern" ihre Umgebung von Weltraum-Trümmern.

Da Pluto das letzte Kriterium nicht erfüllt, verliert er somit nach Meinung der IAU seinen Planetenstatus und wird zu einem Objekt der neu eingeführten Klasse "Zwerg-Planeten". Zwergplaneten definieren sich laut IAU nun so:

1. Sie umkreisen einen Stern.
2. Sie haben eine annähernd runde Form.
3. Sie "säubern" ihre Umgebung nicht von Weltraum-Trümmern.
4. Sie sind keine Monde.


Hubbles Hauptkamera fotografiert wieder

Nur wenige Tage nach dem Ausfall der Hauptkamera des Weltraumteleskops Hubble ist es der US-Weltraumbehörde NASA gelungen, alle technischen Probleme wieder zu beheben. Nach Angaben des Goddard-Raumfahrtzentrums in Greenbelt bei Baltimore haben die NASA-Ingenieure ein Ersatzstromsystem für die Kamera geschaltet.
Die "Advanced Camera for Surveys" (ACS) hatte sich Ende Juni automatisch in einen Sleep-Modus versetzt, nachdem die Spannung nicht mehr ausreichte. In der Zwischenzeit wurde die wissenschaftliche Arbeit mit den anderen Kameras und Instrumenten des Satelliten fortgeführt. Am Sonntag soll nun die Hauptkamera, die aus drei elektronischen Kameras sowie einer Reihe von Filtern besteht, wieder den Betrieb aufnehmen und weiterhin Erkenntnisse über die Frühzeit des Universums liefern. (boi/c't)


Venus Express schwenkt in Umlaufbahn um Venus ein

Eine der kritischsten Phasen in der Venus-Mission der ESA ist glücklich überstanden: Die so genannte Venus Orbit Insertion hat funktioniert. Nach einer Drehung der Sonde Venus Express am heutigen Dienstagmorgen gegen 8 Uhr (nach Erdzeit beziehungsweise CEST) zündete pünktlich um 9:17 das Haupttriebwerk. Ziel der Aktion: Die Venus Express sollte so weit abgebremst werden, dass sie in eine Umlaufbahn um die Venus eintritt. Dazu musste die Reisegeschwindigkeit von zuletzt 29.000 Kilometern pro Stunde um rund 15 Prozent abgesenkt werden.

Der Abbremsvorgang dauerte rund 50 Minuten, danach konnte das ESA-Kontrollzentrum das erfolgreiche Einschwenken der Venus Express in die Umlaufbahn um die Venus melden. Um 10:07 bestätigte das European Spacecraft Operations Centre (ESOC) das Ausschalten des Haupttriebwerks und das damit erfolgreiche Einschwenken in die Venus-Umlaufbahn. Danach folgten noch einige automatische Korrekturen an der Ausrichtung der Sonde. Die Operation sei sehr präzise abgelaufen, hieß es bei der ESA. (jk/c't)


Venus Express ihrem langen Weg zur Venus


Hubble bestätigt neue Plutomonde

Das Hubble Weltraumteleskop bestätigte die beiden neuen Monde des letzten Planeten im Sonnesystems, die erst im Mai 2005 entdeckt wurden.
Des weiteren erkannten die Astronomen, das die Entwicklungsgeschichte des Kuiper Gürtel, einem Schwarm eisiger Körper jenseits der Umlaufbahn des Planeten Neptun, komplexer und dynamischer war als zunächst gedacht.

Pluto liegt während seines 248-jährigen Umlaufs um Sonne die meiste Zeit innerhalb des Kuiper Gürtels und liegt durchschnittlich etwa 5,9 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt.

Die neuen Monde liegen dabei in der selben Ebene wie der wesentlich größere und 1978 entdeckte Mond Charon. Dies könnte darauf hinweisen, dass die Monde nicht eingefangen wurden, sondern auf die gleiche Art und Weise wie Charon entstanden sind, durch die Kollision von zwei plutogroßen Objekten vor etwa 4 Milliarden Jahren. Auf ähnliche weise entstand auch das Erde- Mond System, nur das hier die Erde von einem etwa marsgroßen Objekt getroffen wurde.

Das Astronomenteam benutzte Hubble's Advanced Camera for Surveys (ACS) und bestätigte, das die beiden vorläufig als S/2005 P 1 und S/2005 P 2 bezeichneten Monde etwa 64.000 und 48.000 Kilometer entfernt liegen.


©NASA


Hubble’s Blick auf den Orion Nebel

Das Hubble Weltraumteleskop machte mit der Advanced Camera for Surveys (ACS) beeindruckende Aufnahmen des Orion Nebels, einer bekannten Sternentstehungsregion.
Auf dem Bild sind mehr als 3.000 Sterne unterschiedlicher Sterne, von denen manche bisher nie zuvor im sichtbaren Licht abgebildet wurden.

Sein charakteristisches Aussehen verdankt der Orion Nebel vor allem jungen und massereichen Sternen, die auch für die dichten Säulen aus Gas verantwortlich sind. Die helle zentrale Region ist Heimat von den vier größten Sternen. Diese Sterne werden auch Trapezium genannt, da sie trapezförmig angeordnet sind.

Das helle Glühen auf der oberen Bildhälfte wird durch M43 verursacht, dabei handelt es sich um eine Art Miniatur Version des Orion Nebels der lediglich durch einen Stern geformt wird.

Die schwach leuchtenden Roten Sterne am unteren Rand des Bildes bestehen aus unzähligen Braunen Zwergen, die dank Hubble zum ersten Mal im sichtbaren Licht abgelichtet wurden. Bei Braunen Zwergen handelt es sich um eine Zwischenstufe zwischen Stern und Planet, da diese kühlen Objekte nicht genügend Masse besitzen, um die inneren Kernfusionsprozesse in Gang zu setzen.

Der Orion Nebel ist 1.500 Lichtjahre entfernt und ist die nahliegendste Sternentstehungsregion. Astronomen benutzten 520 Bilder des Hubble Weltraumteleskops aus fünf verschiedenen Farben, um dieses Bild zu erstellen. Des weiteren wurde auch auf Aufnahmen von erdgebundenen Observatorien zurückgegriffen.


©NASA


Hinter dem Polarstern steckt mehr als das Auge sieht

Der Polarstern oder auch als Nordstern oder Polaris bekannt ist in Wirklichkeit ein Dreifachsternsystem, wobei ein Begleiter relativ leicht zu erkennen ist, wohingegen der andere so dicht beim Zentralstern liegt, das er bisher nur schwer zu entdecken war.

Indem die Astronomen bis an die Grenzen des Hubble Weltraumteleskops gingen, gelang es ihnen, den dichten Begleiter zum ersten Mal zu fotografieren.

„Der Stern die wir beobachteten ist so dicht an Polaris, das wir jedes einzelne Pixel von Hubble’s Auflösung benötigten um ihn sichtbar zu machen“ sagt Nancy Evans vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics. Der Begleiter ist gerade einmal zwei Zehntel einer Bogensekunde von Polaris entfernt und bei einer Entfernung von 430 Lichtjahren zur Erde bedeutet dies eine echte Herausforderung. Die Astronomen schätzen, dass beide Sterne nur etwa 3,2 Milliarden Kilometer auseinander liegen. In unserem Sonnensystem würde dies in etwa dem Aphel (größten Abstand zur Sonne) des Planeten Uranus entsprechen.

„Der Helligkeitsunterschied beider Sterne macht es noch schwerer sie zu unterscheiden“ sagt Howard Bond vom Space Telescope Science Institute (STScI). Polaris ist ein Supergigant, der 2000-mal heller scheint als unsere Sonne, während sein Begleiter ein „normaler“ Stern (main-sequence star) ist. „Mit Hubble haben wir den Begleiter des Nordsterns aus dem Schatten ins Rampenlicht geholt.“


©NASA


723 km/s schneller Stern

Astronomen aus Bamberg und Hamburg haben einen Stern entdeckt, der mit 2,6 Millionen Kilometern pro Stunde durch das Weltall fegt. Der Stern stammt vermutlich aus der Großen Magellanschen Wolke, einer Satellitengalaxie der Milchstraße.

Die Forscher vermuten, dass der Stern durch ein großes Schwarzes Loch auf sein hohes Tempo beschleunigt worden ist. "Mit dieser Geschwindigkeit könnte der Stern die Erde in weniger als einer Minute umrunden", versucht Uli Heber von der Dr. Remeis-Sternwarte in Bamberg das hohe Tempo zu veranschaulichen.


Künstlerische Darstellung des rasenden Sterns (Quelle: ESO).


35 Jahre altes Rätsel gelöst

Wissenschaftler haben das 35 Jahre alte Rätsel der Gammastrahlenausbrüche gelöst. Diese Ausbrüche, die von Teleskopen als Lichtblitze aufgefangen werden, sind heller als eine Milliarde Sonnen und dauern doch nur wenige Millisekunden, weshalb sie bisher auch nicht aufgezeichnet werden konnten.

Durch die Zusammenarbeit mehrerer Bodenteleskope und Beobachtungssatelliten konnten Wissenschaftler bestätigen, dass die Lichtblitze auf gewaltige Kollisionen im All zurückgehen. Die Kollisionen sind entweder zwischen einem Schwarzen Loch und einem Neutronenstern oder zwischen zwei Neutronensternen. Bei beiden Szenarien entsteht jeweils ein neues Schwarzes Loch.


Hubble Aufnahme des Nachglühens 5,6 Tage nach dem Ausbruch am 9. Juli 2005 (Bild: NASA)


Ringförmige Sonnenfinsternis am 3. Oktober 2005

Am späteren Vormittag des 3. Oktober 2005 stehen von Madrid aus gesehen Sonne und Mond genau hintereinander. Der Mond steht jedoch zu weit von der Erde entfernt um die Sonne ganz zu verdecken. Es kommt zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis, die in Teilen Spaniens und Portugals sichtbar ist. Mitteleuropa sieht von dieser Finsternis eine partielle Phase.

Über dem deutschsprachigen Gebiet beginnt die Sonnenfinsternis am Montagmorgen, 3. Oktober 2005, zwischen 9:45 und 10:05 MESZ. Die Sonne steht dann schon über 20° über Horizont. Etwa 70 Minuten später hat sich der Mond bis auf über 70% des Sonnendurchmessers vor die Sonne geschoben - die maximale Finsternis ist erreicht. Die genauen Zeiten hierfür sind in obenstehenden Karte oder bei CalSKY.com zu finden. In Berlin reicht der Mond genau bis zur Mitte der Sonnenscheibe und die Bedeckung nimmt gegen Südwesten zu. Anschliessend zieht sich die Mondscheibe wieder zurück und verlässt die Sonne zwischen 12:25 und 12:35 MESZ.